Fachakademie für Sozialpädagogik

Im beruflichen Schulsystem Bayerns dienen die Fachakademien für Sozialpädagogik als Ausbildungsstätten für Erzieher und Erzieherinnen. Die schulische Ausbildung in diesem Beruf liegt in Bayern somit in den Händen dieser Fachakademien, die in den anderen Bundesländern in Deutschland in dieser Form nicht existieren. In Bayern besucht man folglich keine Fachschule, sondern die Fachakademie.

Aufbau der Ausbildung an einer Fachakademie für Sozialpädagogik

Die Ausbildung an einer Fachakademie für Sozialpädagogik gliedert sich in drei Abschnitte, die es nacheinander zu bewältigen gilt. Die Schüler müssen in Bayern zunächst das Sozialpädagogische Seminar besuchen, das sie nach üblicherweise zwei Jahren mit dem Abschluss als staatlich geprüfte/r Kinderpfleger/in abschließen. Danach beginnt das zweijährige Studium an der Fachakademie, das den Studierenden die Arbeit in den unterschiedlichen Bereichen des Sozialwesens näherbringt. Diese widmen sich Fächern wie Soziologie, Psychologie, Pädagogik und Rechtskunde und sollen auf diese Art und Weise die notwendigen Kenntnisse für den beruflichen Alltag im Kindergarten, Hort oder auch in der Jugendarbeit vermitteln.

Das Berufspraktikum bildet die finale Phase der Ausbildung und gibt angehenden Erziehern die Chance, die Theorie, die sie an der Fachakademie für Sozialpädagogik erlernt haben, in der Praxis anzuwenden und so auch praktische Fähigkeiten zu erwerben.

Voraussetzungen für die Aufnahme an einer Fachakademie für Sozialpädagogik

Wer seine berufliche Zukunft im pädagogischen Bereich sieht und im Sozialwesen tätig werden möchte, ist in Bayern an einer Fachakademie für Sozialpädagogik richtig. Der Besuch dieser Schule ist allerdings mit einigen Voraussetzungen verbunden, die es zu berücksichtigen gilt. Interessierte müssen im Allgemeinen über einen mittleren Schulabschluss sowie eine erfolgreiche Berufsausbildung verfügen. Schulabgänger mit mittlerem Abschluss können das Sozialpädagogische Seminar besuchen. Für all diejenigen, denen der mittlere Schulabschluss fehlt, kann der erfolgreiche Besuch einer Berufsfachschule für Sozialpflege oder Kinderpflege den Weg für die Ausbildung ebnen.

Bei echtem Interesse am Beruf des Erziehers ist es sinnvoll, zunächst Informationen zu sammeln und mit den Fachakademien Kontakt aufzunehmen, um dort die konkreten Voraussetzungen zu erfragen.

Geschichte der Fachakademien für Sozialpädagogik München

Die Fachakademien sind bereits seit vielen Jahrzehnten etablierte Institutionen in der Ausbildung von sozialpädagogischen Fachkräften in Bayern. Anfänglich wurde das entsprechende Fachpersonal in sogenannten Kindergärtnerinnenseminaren, Kinderbewahrschwesternschulen sowie Lehrkursen für Leiterinnen von Bewahranstalten und Kleinkindlehrerinnen ausgebildet. Mitte des 19. Jahrhunderts fand im Münchener Angerkloster erstmals ein solcher Lehrkurs statt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte Preußen eine staatliche Ausbildung, wobei sich bei dieser in den darauffolgenden Jahren erhebliche Veränderungen ergaben.

1968 wurden die sozialpädagogischen Fachschulen etabliert, doch bereits 1972 sorgte eine Reform des beruflichen Schulwesens in Bayern dafür, dass diese zu Fachakademien für Sozialpädagogik wurden. Seitdem findet die Ausbildung zum Erzieher in Bayern stets an einer entsprechenden Fachakademie statt, von denen es aktuell knapp 50 gibt.

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