Beiträge mit Tag ‘Kinderschutz’

KindeswohlgefährdungIn unserem letzten Beitrag haben wir Kindeswohlgefährdung, Missbrauchsfälle und gewaltsame Übergriffe in Familien sowie die Verantwortung des Staates für den Kinderschutz und die schwierige Rolle der Jugendämter betrachtet.

Wir beleuchten nun Risikofaktoren für Kindeswohlgefährdung, Vorgehensweisen bei Verdachtsfällen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema Kinderschutz.

Kinderschutz braucht Aufklärung und Courage

Wir alle kommen tagtäglich mit Kindern und Jugendlichen oder deren Familien in Berührung, sei es beruflich, privat oder im Ehrenamt – wir sind in der (moralischen) Pflicht, uns als verlässliche Partner für die Rechte unserer Kinder stark zu machen, hin- und nicht wegzuschauen, hin- und nicht wegzuhören.

Aktiver Kinderschutz erfordert neben stetiger Weiterbildung der in diesem Bereich tätigen Fachkräfte eine auf Kontinuität ausgerichtete Aufklärung, eine hohe Sensibilität und Professionalität sowie eine möglichst breite Multiplikatorenwirkung auf die Bevölkerung.

Wie erkennen wir Fälle von Kindeswohlgefährdung? Welche Risikofaktoren veranlassen uns, Kinder unter diesem Aspekt zu beobachten? Mit wem teilen wir von unseren Verdacht? Können wir selbst eingreifen oder wer ist zuständig, wenn unverzügliches Handeln nötig ist?

KinderschutzMeldungen von Kindeswohlgefährdung während Ferienfreizeiten, Missbrauchsfällen in kirchlichen Einrichtungen, gewaltsamen Übergriffen in Familien oder Kindstötung erschüttern unsere Gesellschaft.

Gewalt hat viele Gesichter: Nach der kürzlich vom BKA vorgelegten Statistik wurden im Vorjahr (2013) 153 Kinder getötet, etwa 40 Kinder täglich Opfer sexuellen Missbrauchs und über 4.000 körperliche Misshandlungen dokumentiert – Dunkelziffer unbekannt. Mit etwa 6.700 Fällen ist zudem ein signifikanter Anstieg von Besitz oder Verbreitung kinderpornographischen Materials festzustellen.

Laut Statistischem Bundesamt führten die Jugendämter im Jahr 2012 rund 107.000 Verfahren zur Beurteilung von Kindeswohlgefährdung durch, die in 38.000 Fällen (36%) eine akute oder latente Gefährdung bestätigten.

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